Der Veränderungs- und Anpassungsdruck auf Betriebe und ihre Beschäftigte ist vor dem Hintergrund der Megatrends wie dem digitalen und ökologischen Wandel enorm. Die erfolgreiche Bewältigung des Wandels hängt maßgeblich davon ab, wie es in Betrieben gelingt, Beschäftigte für die Veränderung zu befähigen und ihre Bereitschaft und Akzeptanz zu fördern.
Hinter den Kulissen des Auf- und Umbruchs: Betriebe im Transformationsprozess
Studie in Zusammenarbeit mit StepStone, New Work Se und Kienbaum
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der Veränderungs- und Anpassungsdruck auf Betriebe und ihre Beschäftigte ist vor dem Hintergrund der Megatrends wie dem digitalen und ökologischen Wandel enorm. Die erfolgreiche Bewältigung des Wandels hängt maßgeblich davon ab, wie es in Betrieben gelingt, Beschäftigte für die Veränderung zu befähigen und ihre Bereitschaft und Akzeptanz zu fördern.
Ohne eine entsprechende Kultur der Veränderung können „Abstoßreaktionen“ einsetzen, da Unternehmen lebendige Systeme sind, in denen sich Menschen mit ihren Emotionen bewegen. Wo in der empirischen Analyse alle sechs Aspekte gelingender Transformationsprozesse genannt werden, wird vermutet, dass das „Energielevel“ ein Niveau erreicht, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreich verlaufenden Transformationsvorhaben groß ist.
Die vorliegende Studie nimmt auf Basis der IW/StepStone/New Work/Kienbaum-Befragung 2021 die Perspektiven von Führungskräften und Beschäftigten ohne Führungsverantwortung ein und untersucht ihre Wahrnehmung von sechs Aspekten, die sich im Sinne der Change-Management-Literatur als Erfolgsfaktoren definieren lassen. Die Operationalisierung gelingender Transformationen anhand der sechs Aspekte umfasst, dass die Notwendigkeit von Veränderungen gut erklärt wird, die damit verbundene Strategie für die Beschäftigten transparent ist, deren Ansprüche in angemessenem Maß respektiert werden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Transformationsprozess mitgestalten können, in Weiterbildungsmaßnahmen investiert und eine gute Fehlerkultur gepflegt wird.
Die empirische Analyse zeigt, dass in Betrieben, in denen mehrere dieser Aspekte in Veränderungsprozessen zum Tragen kommen, auch das Commitment der Beschäftigten – gemessen an der geringeren Wechselneigung und der höheren Arbeitszufriedenheit – stärker ist. Aus der Perspektive der Führungskräfte zeigt sich ferner, dass die unternehmerische Fähigkeit, auf externe Schwankungen (schnell) reagieren zu können, eng mit dem Change-Management korreliert, welches die nötigen Veränderungen anstößt und gut bewältigt.
Veränderungen sind mit Unsicherheit über die Zukunft verbunden. Die Studie bietet einen Blick hinter die Kulissen, auf die Wahrnehmungen, Empfindungen und Einschätzungen der Beschäftigten und zeigt, dass die Unsicherheit umso weniger als Gefahr oder Risiko und umso eher als Chance wahrgenommen wird, je mehr sich die Betroffenen in der Lage sehen, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Eine Unternehmenskultur, die auf die Förderung der Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft der Beschäftigten sowie die aktive Mobilisierung deren Potenziale im Arbeitsalltag abzielt, geht signifikant häufiger damit einher, dass Transformationsprozesse die untersuchten erfolgversprechenden Merkmale aufweisen.
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