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Dominik Enste / Mara Grunewald / Louisa Kürten IW-Trends Nr. 2 10. Juli 2018 Neue experimentelle und verhaltensökonomische Ergebnisse: Vertrauenskultur als Wettbewerbsvorteil in digitalen Zeiten

Eine gelebte Vertrauenskultur ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Vor allem in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Komplexität bildet Vertrauen eine Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit.

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Vertrauenskultur als Wettbewerbsvorteil in digitalen Zeiten
Dominik Enste / Mara Grunewald / Louisa Kürten IW-Trends Nr. 2 10. Juli 2018

Neue experimentelle und verhaltensökonomische Ergebnisse: Vertrauenskultur als Wettbewerbsvorteil in digitalen Zeiten

IW-Trends

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Eine gelebte Vertrauenskultur ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Vor allem in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Komplexität bildet Vertrauen eine Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit.

Steigende Regulierungsauflagen durch Gesetze und Verordnungen auf nationaler und internationaler Ebene erhöhen den Druck für Unternehmen, ein systematisches Compliance-Management einzuführen. Besonders, wenn das Fehlverhalten von Einzelnen oder systematische, strukturelle Fehlanreize zu unmoralischem Verhalten geführt haben, sind Regelungen und Kontrollen eine mögliche Reaktion. Compliance beschreibt dabei die Pflicht, die für Unternehmen geltenden Regelungen, Richtlinien, Gesetze und freiwillige Kodizes umzusetzen und einzuhalten. Somit soll Compliance einen Rahmen für rechtlich und moralisch einwandfreies Verhalten von Unternehmen und Mitarbeitern schaffen. Wenn jedoch Regeln, Richtlinien und Kontrollen die Unternehmenskultur zu stark dominieren, leidet darunter möglicherweise das Vertrauen und eine wertebasierte Unternehmenskultur und Unternehmensführung ist nicht mehr möglich. Denn Compliance-Management bedeutet, dass es verstärkt zu Monitoring und Kontrollen im Unternehmenskontext kommt. Auch führen solche Systeme vermehrt zu Komplexität, Belastung und Inflexibilität (Ernst & Young, 2016) und sollten gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt einer kritischen Prüfung unterzogen werden.

Betrachtet man die Effekte von Vertrauen und Kontrollen im Unternehmenskontext, so bildet Vertrauen die Basis zahlreicher sozialer und ökonomischer Interaktionen. Vertrauen erleichtert zwischenmenschliche Beziehungen durch emotionale Stabilität und führt zu geringeren Transaktionskosten (Arrow, 1972; Williamson, 1993). Eine weitere Funktion von Vertrauen ist die Reduktion von Komplexität (Luhmann, 2000, 27). Kontrollen hingegen führen in der Regel zu mehr Komplexität und höheren Transaktionskosten. Zudem wird es in Anbetracht der fortschreitenden Technisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt sowie der daraus resultierenden zunehmenden Unsicherheiten immer schwieriger, die eigene Umwelt zu kontrollieren. Dennoch ist Compliance bereits heute für viele Unternehmen eine selbstverständliche Pflicht. Neben gesetzlichen Regelungen sprechen auch andere Gründe für Kontrollen im Unternehmen.

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