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IW-Kooperationscluster Makroökonomie und Konjunktur IW-Report Nr. 67 14. Dezember 2022 IW-Konjunkturprognose Winter 2022: Konjunktur in der Grauzone

Die Aussichten für die Weltkonjunktur haben sich aufgrund der geopolitischen Lage, der weltweiten Energie- und Rohstoffprobleme und der dadurch hohen Inflation deutlich eingetrübt. Eine nachlassende Konjunktur in China und in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sorgt für eine Verlangsamung der globalen Dynamik.

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Konjunktur in der Grauzone
IW-Kooperationscluster Makroökonomie und Konjunktur IW-Report Nr. 67 14. Dezember 2022

IW-Konjunkturprognose Winter 2022: Konjunktur in der Grauzone

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Aussichten für die Weltkonjunktur haben sich aufgrund der geopolitischen Lage, der weltweiten Energie- und Rohstoffprobleme und der dadurch hohen Inflation deutlich eingetrübt. Eine nachlassende Konjunktur in China und in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sorgt für eine Verlangsamung der globalen Dynamik.

Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2023 nur noch um 2 Prozent zulegen. Mit Blick auf Deutschland erscheinen in letzter Zeit wichtige Belastungsfaktoren weniger gravierend. Die Gefahr einer Gasmangellage im Winterhalbjahr 2022/2023 hat sich vermindert – auszuschließen sind Produktionsstörungen jedoch nicht. Das gilt umso mehr für den darauffolgenden Winter. Die Preise für Energie haben sich seit ihren Rekordständen vom Sommer 2022 zurückgebildet – sie bleiben aber auf hohem Niveau. Das gilt auch für Materialengpässe in der Industrie und Bauwirtschaft. Die bisherigen Lohnabschlüsse wirken der Gefahr einer Preis-Lohn-Preis-Spirale entgegen. Zudem werden von staatlicher Seite gewaltige Volumina bewegt, um die Auswirkungen der Energiepreiskrise vor allem auf der Ebene der privaten Haushalte abzumildern. Befragungen von Unternehmen und Konsumenten weisen jedoch auf eine merkliche Rezession im Winterhalbjahr 2022/2023 hin. Der deutschen Wirtschaft steht im Gesamtjahr 2023 kein Konjunktureinbruch – vergleichbar mit jenen Abstürzen in der Finanzmarktkrise oder der Corona-Krise – bevor. Die Kostenschocks und eine Inflationsrate von knapp 7 Prozent setzen aber dem privaten Konsum deutlich zu. Die Investitionen gehen insgesamt zurück – den stark nachlassenden Bauinvestitionen stehen nur leicht zunehmende Ausrüstungsinvestitionen gegenüber. Der Außenhandel hält sich im Positiven, er leidet gleichwohl unter der abgekühlten Weltwirtschaft. Nur bei einer für das zweite Halbjahr 2023 erwarteten Erholung wird das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2023 das Vorjahresniveau um ¾ Prozent unterschreiten. Es wird sich erst im Jahresverlauf 2023 erweisen, wie stark mögliche Beeinträchtigungen im Winterhalbjahr 2023/2024 ausfallen. Dies hängt davon ab, wie umfangreich die Gas- und Energieversorgung im kommenden Jahr für den nächsten Winter aufgebaut und abgesichert werden kann. Die Auswirkungen der Energiekrise werden auch am deutschen Arbeitsmarkt sichtbar. Das Wachstum der Erwerbstätigkeit bremst im Jahr 2023 merklich ab. Die Arbeitslosigkeit steigt indes nur leicht. Trotz der hohen Transferleistungen bleibt die Staatsschuldenquote im Jahr 2023 leicht unter 70 Prozent des BIP.

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