Als Konjunktur wird die Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Lage bezeichnet. Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft nicht gleichmäßig, sondern in unstetig wiederkehrenden Wellenbewegungen, die Konjunkturzyklen genannt werden. Diese können durch Nachfrage-, Angebots- und Politikschocks erklärt werden. Explodierende Rohstoffpreise, Finanzmarktkrise oder Protektionismus kann einzelne Länder oder gar die Weltwirtschaft in eine Rezession schicken. Der erste Lockdown während der Corona-Pandemie hat sogar zu einem Nachfrage- und gleichzeitigen Angebots-Schock geführt: Läden mussten schließen und viele Unternehmen konnten aufgrund von Problemen innerhalb ihrer Lieferketten nur wenig produzieren. Konjunkturpolitik zur Stabilisierung der Wirtschaft ist seit jeher ein kontroverses Thema in den Wirtschaftswissenschaften. Dabei hilft eine umfassende Analyse der Auslöser der jeweiligen Krisen, um situationsgerecht und zeitnah zu reagieren.
Konjunktur
Über das Thema
Konjunkturzyklen sind das Ergebnis von positiven und negativen Schocks. Der technische Fortschritt beispielsweise kann einen Aufschwung hervorrufen, explodierende Ölpreise hingegen einen Abschwung (Angebotsschocks). Eine Aufwertung der eigenen Währung schwächt den Export und kann so eine wirtschaftliche Talfahrt einläuten, umgekehrt können positive Erwartungen der Unternehmen die Investitionsnachfrage steigern und zum Aufschwung führen (Nachfrageschocks). Auch die Politik kann Konjunkturschwankungen auslösen.
In schlechten Zeiten neigt die Politik dazu, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage mit kreditfinanzierten Staatsausgaben zu stützen. Oftmals wird dabei versucht, kurzfristig den Konsum zu beleben. Sinnvoller wären aber Maßnahmen, die zugleich kurzfristig die Nachfrage und langfristig das Wachstumspotenzial stärken – etwa durch Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Doch jede schuldenfinanzierte Konjunkturpolitik birgt die Gefahr, dass die Schulden nicht getilgt werden, wenn die Wirtschaft wieder läuft.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Trotz schwacher Konjunktur: Betriebe möchten teils mehr Personal einstellen
Jeder achte Betrieb plant, die Beschäftigung auszubauen, obwohl ein gleichbleibendes oder sogar sinkendes Produktionsniveau erwartet wird. Das offenbart die IW-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2024.
IW
Determinanten der Personalplanung in Deutschland
Der deutsche Arbeitsmarkt ist seit dem Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Eine Ausnahme bildet die Corona-Delle zwischen 2020 und 2022. Schon im Jahr 2023 erreichte der deutsche Arbeitsmarkt die neue Rekordmarke von fast 46 Millionen Erwerbstätigen.
IW
Europawahl: Dexit würde 690 Milliarden Euro kosten
Die Alternative für Deutschland (AfD) fordert den Austritt Deutschlands aus der EU. Dieser sogenannte Dexit würde einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge nicht nur Milliarden Euro Wertschöpfung kosten, sondern auch Millionen ...
IW
Konjunkturampel: Wirtschaft benötigt einen Anschub durch die deutsche Politik
Die Konjunktur zieht wieder leicht an. Die Politik sollte sie dabei unterstützen, damit die deutsche Wirtschaft aus den Startlöchern kommt, schreibt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling in einem Gastbeitrag für die VDI-Nachrichten.
IW