Angesichts weltweit zunehmender Anstrengungen zum Klimaschutz und fallender Kosten für erneuerbare Energien wird vielfach von einer zukünftig steigenden Bedeutung von „Renewables Pull“ für die weltweite Produktion industrieller Güter ausgegangen.
Relevanz von „Renewables Pull“ in der Grundstoffindustrie
Ein Bericht des Projekts SCI4CLIMATE.NRW in Kooperation des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Wuppertal Instituts
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Angesichts weltweit zunehmender Anstrengungen zum Klimaschutz und fallender Kosten für erneuerbare Energien wird vielfach von einer zukünftig steigenden Bedeutung von „Renewables Pull“ für die weltweite Produktion industrieller Güter ausgegangen.
Der Begriff „Renewables Pull“ bezeichnet den Effekt, dass Standorte, an denen sich erneuerbare Energien zu relativ geringen Kosten erzeugen lassen, für die energieintensive Produktion industrieller Güter attraktiver werden.
Wie stark dieser Effekt gegenwärtig bereits wirkt – und zukünftig wirken könnte – ist derzeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Forschende des Wuppertal Instituts und des Instituts der Deutschen Wirtschaft haben sich dieser Frage in einer neuen Veröffentlichung im Rahmen des Forschungsprojekts SCI4climate.NRW genähert, indem sie zehn Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen der energieintensiven Grundstoffindustrien (Stahl, Chemie, Nichteisen-Metalle, Glas und Papier) geführt und die Erkenntnisse in anonymisierter Form aufbereitet haben.
Die Auswertung verdeutlicht: Die Befragten schätzen es als sehr wahrscheinlich ein, dass sich infolge des Renewables-Pull-Effekts gewisse Verlagerungen oder Neuansiedlungen industrieller Produktion in andere Weltregionen ergeben werden, speziell bei energieintensiven, gut transportierbaren Grundstoffen. Neben den Energiepreisen spielen aber auch eine Reihe weiterer Standortfaktoren eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit und die Standortwahl von Unternehmen der Grundstoffindustrie: Zu den in den Interviews besonders häufig genannten Standortfaktoren gehören die Zuverlässigkeit der Energieversorgung, die örtliche Nähe zu Kunden, die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie die Zuverlässigkeit der politischen Rahmenbedingungen.
Die Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertretern wurden in den Interviews auch gefragt, welche politischen Maßnahmen ihrer Meinung nach der Abwanderung industrieller Produktion aus Deutschland infolge des Renewables-Pull-Effekts entgegenwirken und so eine erfolgreiche Transformation an bestehenden Standorten ermöglichen könnten. Häufig wurde dabei auf die Bedeutung einer ausreichenden Verfügbarkeit grüner Energieträger zu wettbewerbsfähigen Preisen hingewiesen, wofür unter anderem ein zügiger Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa notwendig sei.
Der Bericht „Relevanz von ‘Renewables Pull’ in der Grundstoffindustrie – Interviews mit Unternehmensvertreterinnen und Unternehmensvertretern zur Einordnung des Phänomens potenzieller Verlagerungen aufgrund internationaler Kostenunterschiede beim Einsatz erneuerbarer Energien“ steht über den nachfolgenden Link kostenfrei zum Download bereit.
Hier geht es zur Kurzfassung auf sci4climate.nrw.
Relevanz von „Renewables Pull“ in der Grundstoffindustrie
Ein Bericht des Projekts SCI4CLIMATE.NRW in Kooperation des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Wuppertal Instituts
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