Die deutsche Wirtschaft befindet sich infolge von Angebots- und Nachfrageschocks in einer breit angelegten Rezession. Vorerst wird kein Ende der russischen Invasion in der Ukraine erwartet. Daraus ergeben sich hohe Risiken hinsichtlich einer umfassenden Energieversorgung in Deutschland und hohe Energiekosten für die gesamte Volkswirtschaft.
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IW-Konjunkturprognose Herbst 2022: Konjunktureinbruch in Deutschland
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die deutsche Wirtschaft befindet sich infolge von Angebots- und Nachfrageschocks in einer breit angelegten Rezession. Vorerst wird kein Ende der russischen Invasion in der Ukraine erwartet. Daraus ergeben sich hohe Risiken hinsichtlich einer umfassenden Energieversorgung in Deutschland und hohe Energiekosten für die gesamte Volkswirtschaft.
Zudem leiden die globalen Liefernetzwerke unter den pandemiebedingten Verspannungen. Hinzu kommt die Gefahr, dass steigende Arbeitskosten die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen und deren Absatzchancen zusätzlich verschlechtern. Die hohen Inflationsraten zehren an der Kaufkraft der privaten Haushalte. Angesichts der unsicheren Wirtschaftsperspektiven halten sich die Unternehmen mit ihren Investitionen zurück. Die Weltwirtschaft verliert an Schwung und dies setzt dem deutschen Exportgeschäft zu. All dies belastet die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in ihrer vollen Breite.
Vor diesem Hintergrund wird das reale Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 nur noch um knapp 1 ¼ Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Beginnend mit dem dritten Quartal 2022 wird die Wirtschaftsleistung rückläufig sein und erst im dritten Quartal 2023 ist wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Diese Erholung wird sich im Jahresverlauf 2023 verstärken, falls sich die vielfältigen Versorgungsprobleme allmählich zurückbilden und die damit einhergehenden negativen Preiseffekte nachlassen. Die Inflationsrate wird im Jahr 2022 bei rund 8 Prozent und auch im kommenden Jahr voraussichtlich über 5 Prozent liegen. Für den Jahresdurchschnitt 2023 wird ein Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts um 1 ¾ Prozent erwartet. Dabei werden die realen privaten Konsumausgaben ihr Vorjahresniveau um 2 ¼ Prozent unterschreiten. Bei den Bauinvestitionen ist für 2022 und 2023 ein Minus zu erwarten. Die Ausrüstungsinvestitionen kommen nur wenig von der Stelle. Damit wird die infolge der Pandemie entstandene Investitionslücke bis zum Jahresende 2023 nicht geschlossen werden. Der Außenhandel bleibt im Umfeld der schwachen Weltwirtschaft ebenfalls ausgebremst. Dieses schlechte makroökonomische Umfeld wird vorerst den Arbeitsmarkt nur moderat belasten. Die Arbeitslosenquote steigt im Jahresdurchschnitt 2023 auf gut 5 ¾ Prozent. Mit andauernden Belastungen auf dem gegenwärtigen Niveau sind langfristige Folgewirkungen für die Wirtschaftsstruktur, den Arbeitsmarkt und den damit verbundenen Lebensstandard zu befürchten.
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Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
![Computerprogrammierer arbeitet an neuem Softwareprogramm. Computerprogrammierer arbeitet an neuem Softwareprogramm.](/fileadmin/_processed_/6/5/csm_Digitalisierung-Unternehmen-GettyImages-1212006391-creative_2b3c6fd03a.jpg)
Trotz schwacher Konjunktur: Betriebe möchten teils mehr Personal einstellen
Jeder achte Betrieb plant, die Beschäftigung auszubauen, obwohl ein gleichbleibendes oder sogar sinkendes Produktionsniveau erwartet wird. Das offenbart die IW-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2024.
IW
Determinanten der Personalplanung in Deutschland
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IW