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Um den Wohnungsmarkt zu entlasten, muss die Politik den Neubau günstiger machen. (© Sean Gallup / Getty Images)
Christian Oberst / Oliver Lerbs* / Norbert Hiller* Pressemitteilung 20. September 2024

„Generation Miete”: Junge Menschen wohnen seltener im Eigenheim

Immer weniger Menschen können sich die eigene Immobilie leisten, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders junge Menschen sind betroffen. Was dahinter steht und was die Politik tun kann.

Miete statt Wohneigentum: Junge Menschen wohnen seltener im Eigenheim als noch Anfang des Jahrtausends. Das zeigt eine neue IW-Studie, für die die Forscher Daten aus dem Zensus ausgewertet haben. 2022 wurden demnach 44 Prozent aller Wohnungen von ihren Eigentümern bewohnt. 2011 waren es noch 0,9 Prozentpunkte mehr. In allen westdeutschen Bundesländern ging der Anteil zurück, in Bremen und Schleswig-Holstein sank der Anteil mit jeweils knapp drei Prozentpunkten am stärksten. Im Osten stieg er dagegen in allen Bundesländern, in Sachsen am stärksten um 1,6 Prozent. Die gegenläufige Entwicklung in Ost und West sind zum Teil immer noch auf Nachholeffekte nach der Wiedervereinigung zurückzuführen.

Junge Menschen besonders betroffen

Besonders jüngere Haushalte sind vom Rückgang betroffen. So sank die Wohneigentumsquote der unter 50-Jährigen zwischen 2011 und 2022 um mehr als vier Prozentpunkte auf 30,4 Prozent. Unter den älteren ist sie mit knapp 57 Prozent mittlerweile beinahe doppelt so hoch. Der Grund: Vor allem die aktuell jüngere Generation ist von den stark gestiegenen Immobilienpreisen und Eigenkapitalforderungen betroffen. 

Wohneigentum in Deutschland zu teuer

Für die Wohnungsbaupolitik hat das klare Implikationen. Denn wenn sich weniger Menschen Eigentum leisten können, müssen sie auf den Mietmarkt ausweichen. Das treibt die dortigen Preise enorm. Die Studie zeigt deshalb klare Handlungsoptionen auf: Alles, was die Kaufpreise senkt, stärkt die Wohneigentumsbildung und entlastet den Mietmarkt. Dazu zählen unter anderem die Absenkung der Grunderwerbssteuer, vereinfachte Baustandards oder der Ausbau staatlicher Förderprogramme.

Zur Methodik: Die Studie ist in Kooperation mit der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen entstanden. Die Autoren stützen sich auf Zahlen aus dem in diesem Sommer veröffentlichten Zensus 2022. Die Haushaltsdaten stammen aus dem Sozio-oekonomischen Panel.

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