1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. 410 Milliarden Wachstum mehr: Was Deutschland vom Ausland lernen muss
Zeige Bild in Lightbox Linus Langenbacher, an undergraduate student in physics and glaciology at the Institute of Environmental Physics (IUP) at the University of Heidelberg, prepares a machine that will extract argon gas from a sample of ice at the IUP on May 23, 2024 in Heidelberg, Germany.
Physik-Student an der Uni Heidelberg: Bildung und Innovationen sind ein Schlüssel für mehr Wachstum (© Sean Gallup / Getty Images)
Hanno Kempermann / Henry Goecke / Christian Kestermann / Tillman Hönig Pressemitteilung 6. September 2024

410 Milliarden Wachstum mehr: Was Deutschland vom Ausland lernen muss

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat zuletzt immer mehr an Qualität verloren. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Unternehmens Meta zeigt, was Deutschland sich von anderen Ländern abschauen kann – und wie Innovationen ein Wachstum in Milliardenhöhe ermöglichen würden.

Deutschland in der Dauerkrise: Die Wirtschaft schrumpft, die Stimmung ist schlecht. Die EU-Kommission rechnet damit, dass 25 der 27 Mitgliedstaaten in diesem Jahr stärker wachsen als Deutschland. Vom Ausland lernen heißt wachsen lernen, das zeigt auch eine neue IW-Studie im Auftrag von Meta: Um 410 Milliarden Euro könnte das Bruttoinlandsprodukt zulegen – wenn die Politik in drei Bereichen den Weltbesten nacheifert.

Was Deutschland anders machen muss:

  • Innovationen: Um 8,5 Prozent könnte das deutsche BIP etwa wachsen, wenn Deutschland bei den Patenten mit Japan gleichziehen würde – dort sind es 187 Anmeldungen pro eine Million Einwohner und damit über drei Mal so viele wie hierzulande (50). Um 3,2 Prozent könnte das BIP wachsen, wenn die Ausgaben für Forschung und Entwicklung das Niveau der USA erreichen würden.
  • Digitalisierung: Über zehn Prozent mehr BIP pro Kopf wären möglich, wenn die Investitionen in Computer, Software und Datenbanken einen ähnlich hohen Anteil am BIP hätten wie in den USA. Wären Verwaltung und Rechtssystem so digital aufgestellt wie in Südkorea, könnte das BIP pro Kopf um fast drei Prozent wachsen.
  • Bildung: Schon heute gelingt es Deutschland gut, ausländische Studierende nach dem Abschluss im Land zu behalten. Kämen künftig so viele ausländische Studierende ins Land wie in Australien, könnte das BIP pro Kopf um mehr als zehn Prozent wachsen. Ähnlich hoch sind die Wachstumschancen, wenn in Deutschland so viele Studenten einen Abschluss in Informatik und Co. machen wie in Estland – dort sind es mehr als zehn Prozent. 

Gezielte Maßnahmen für mehr Wachstum

„Deutschland lässt zu viel Potenzial liegen“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. Die Studie zeige, dass die Politik keine Wunder vollbringen müsse – es reiche, zu anderen Ländern aufzuschließen. Mit gezielten Stellschrauben ließe sich viel bewegen: „Bessere Anreize für Wagniskapital, klare regulatorische Rahmenbedingungen und eine Förderung von digitalen und datengetriebenen Geschäftsmodellen können Deutschlands zukünftige Wettbewerbsfähigkeit erheblich stärken", so Hüther.

Zur Methodik: Die Studie basiert auf einer Potenzialraumanalyse, die den Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Pro-Kopf-BIP mit Hilfe von Elastizitäten untersucht. Eine Elastizität gibt an, in welche Richtung und um wie viel Prozent sich ein Faktor verändert, wenn ein anderer Faktor um ein Prozent steigt. Dabei stützt sich die Potenzialraum-Analyse auf die Ausprägung konkreter Faktoren in Vergleichsländern und die möglichen Auswirkungen, wenn Deutschland zu den Spitzenreitern aufschließen würde.
 

PDF herunterladen
What if? - Eine Betrachtung von Wachstumspotenzialen für Deutschland
Henry Goecke / Tillman Hönig / Hanno Kempermann / Christian Kestermann / Sebastian van Baal* Gutachten 6. September 2024

What if? - Eine Betrachtung von Wachstumspotenzialen für Deutschland

Studie im Auftrag von Meta

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Erfunden 1895, noch heute im Einsatz: Röntgenuntersuchungen helfen Medizinern weltweit bei der richtigen Diagnose. Benannt sind sie nach ihrem Erfinder Wilhelm Conrad Röntgen.
Oliver Koppel / Maike Haag / Enno Kohlisch Pressemitteilung 19. August 2024

Innovationen: Ostdeutsche Hochschulen sind bei Patenten besonders effizient

Hochschulen in Sachsen und Thüringen melden gemessen an ihrer Größe bundesweit die meisten Patente an, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Neben Baden-Württemberg stechen auch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt besonders ...

IW

Artikel lesen
Maike Haag / Enno Kohlisch / Oliver Koppel IW-Kurzbericht Nr. 59 18. August 2024

Patentanmeldungen der Hochschulen: Sachsen und Thüringen am leistungsstärksten

Im Ranking der patentaktivsten deutschen Hochschulen behauptet sich die Technische Universität Dresden als Titelverteidigerin. Auch in puncto Effizienz dominieren ostdeutsche Hochschulen. Gemessen an der Anzahl ihrer Studierenden melden sächsische und ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880