Die Mietpreisentwicklung für Einzelhandelsimmobilien wird trotz ihrer Bedeutung für Nutzer, Investoren und die Stadtentwicklung nicht angemessen beobachtet. Die alleinige Betrachtung von Durchschnittsmieten ist wenig hilfreich, da sich die Zusammensetzung der beobachteten Mieten hinsichtlich der Lagen und Qualitäten deutlich unterscheiden kann.
Ein hedonischer Mietpreisindex für Einzelhandelsimmobilien in Deutschland: Methodik und erste Ergebnisse
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Mietpreisentwicklung für Einzelhandelsimmobilien wird trotz ihrer Bedeutung für Nutzer, Investoren und die Stadtentwicklung nicht angemessen beobachtet. Die alleinige Betrachtung von Durchschnittsmieten ist wenig hilfreich, da sich die Zusammensetzung der beobachteten Mieten hinsichtlich der Lagen und Qualitäten deutlich unterscheiden kann.
Für Deutschland wurde deshalb ein hedonischer Mietpreisindex für Einzelhandelsimmobilien auf Basis einer Datenbank von Mietinseraten erstellt, mit dem sich die Mietpreise aus der Kombination ihrer Eigenschaften wie Lage, Größe und Qualität sowie Angebotszeitpunkt erklären lassen. Damit werden sowohl die hedonische Mietpreisentwicklung in Deutschland insgesamt als auch standortspezifische Entwicklungen für verschiedene Regionstypen und für 30 ausgewählte Großstädte bestimmt. Die Auswertung zeigt, dass die Einzelhandelsmieten vor der Corona-Pandemie besonders in den größten sieben Städten dynamisch gestiegen sind. Nach einem deutlichen Rückgang der Angebotszahlen insgesamt, der in den größten sieben Städten schwächer ausfällt, sowie einer deutlich längeren Vermarktungsdauer deutet sich aktuell eine Trendwende bei annoncierten Mietpreisen an. Nachdem die qualitätsbereinigten Einzelhandelsmieten in Deutschland im Jahr 2020 noch gestiegen waren, stagnieren sie im Jahr 2021. In den Top-7-Standorten gab es im Jahr 2021 sogar einen Rückgang, wobei dort in den Vorjahren deutliche Mietanstiege für Einzelhandelsimmobilien zu verzeichnen waren.
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