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Valeria Quispe Gutachten 19. November 2023 KOFA Kompakt 9/2023: Trotz Stellenrückgang bleibt die Fachkräftesituation angespannt

Im September 2023 betrug die Zahl der offenen Stellen für Qualifizierte über 1,26 Millionen, gleichzeitig gab es über eine Million qualifizierte Arbeitslose. Ohne Berücksichtigung der berufsfachlichen Passung sind es bereits rein rechnerisch ca. 210.000 weniger qualifizierte arbeitslose Personen als entsprechend offene Stellen angeboten wurden.

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Trotz Stellenrückgang bleibt die Fachkräftesituation angespannt
Valeria Quispe Gutachten 19. November 2023

KOFA Kompakt 9/2023: Trotz Stellenrückgang bleibt die Fachkräftesituation angespannt

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Im September 2023 betrug die Zahl der offenen Stellen für Qualifizierte über 1,26 Millionen, gleichzeitig gab es über eine Million qualifizierte Arbeitslose. Ohne Berücksichtigung der berufsfachlichen Passung sind es bereits rein rechnerisch ca. 210.000 weniger qualifizierte arbeitslose Personen als entsprechend offene Stellen angeboten wurden.

Weniger offene Stellen, mehr Arbeitslose

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der offenen Stellen um etwa 65.000 zurückgegangen (minus 4,9 Prozent). Die Anzahl der qualifizierten Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahreswert im September um etwa 76.200 (plus 7,8 Prozent). Die Anzahl der arbeitslosen Helferinnen und Helfer stieg um etwa 77.600 Personen etwas geringer an (plus 6 Prozent).

Fachkräftelücke im dritten Quartal 2023 leicht rückläufig

Im Juni 2023 betrug die Fachkräftelücke, die Anzahl der Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab, knapp 510.000. Damit ist die Fachkräftelücke im Vergleich zu Juni 2023 um 3,7 Prozent leicht gesunken. Sie verbleibt jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau.
Stellenrückgang in allen Berufsbereichen

Im dritten Quartal 2023 sank die Anzahl der offenen Stellen für qualifizierte Tätigkeiten im Vergleich zum Vorjahresmonat in allen Berufsbereichen. Der deutlichste Rückgang mit 13,9 Prozent zeigte sich im Bereich „Sprach-, Literatur-, Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Gestaltung“. Im September 2023 war es besonders schwierig, Fachkräfte in den folgenden Bereichen zu finden: „Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik“, „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“ und „Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung“. Hier konnte etwa jede zweite Stelle nicht mit passend qualifizierten Fachkräfte besetzt werden.

Anstieg offener Stellen in klimarelevanten Berufen

Vor allem in der regenerativen Energietechnik stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat die Zahl der offenen Stellen. Für Fachkräfte, die in der Regel über eine Berufsausbildung verfügen, gab es im dritten Quartal 2023 mehr als 1.000 offenen Stellen, fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Hier gehören unter anderem Berufe wie Solarmonteur:innen und Servicetechniker:innen in Biogasanlagen dazu. Auch bei den Expertinnen und Experten in dieser Berufsgruppe gibt es einen deutlichen Anstieg der offenen Stellen (plus 62,4 Prozent). Der Fachkräftesituation in der regenerativen Energietechnik ist demnach insgesamt angespannt, denn rechnerisch kommen auf zehn offene Stellen nur vier entsprechend qualifizierte Arbeitslose.

Rückgang der offenen Stellen in Einzelberufen

Am stärksten ist der Rückgang an offenen Stellen im Vergleich zu September 2022 bei Fachkräften für Verkauf von Garten-, Heimwerker-, Haustier- und Zoobedarf. Bei Spezialistinnen und Spezialisten ging die Anzahl der offenen Stellen am deutlichsten in Aufsicht und Führung im Bereich der Medizin-, Orthopädie- und Reha-Technik zurück. Hier wurde ein Rückgang der offenen Stellen um 34,5 Prozent

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