Der demografische Wandel stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Zuwanderung kann helfen, die Fachkräftebasis der Unternehmen zu sichern und die Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken. Wichtig ist dabei die Integration in Arbeit und Bildung. Qualifizierte Zuwanderung kann helfen, Engpässe direkt zu verringern und Wachstumsperspektiven zu stärken.
Zuwanderung und Integration
![Foto: iStock](/fileadmin/_processed_/b/9/csm_Zuwanderung-william87-Fotolia_f39f6319cc.png)
Über das Thema
In den vergangenen Jahren war die Zuwanderung nach Deutschland von drei großen Einflüssen geprägt: zum einen der Zuzug aus anderen EU-Ländern im Rahmen der Arbeitnehmer- und Personenfreizügigkeit. Auf diesem Weg kamen viele gut ausgebildete Menschen ins Land, die schnell am deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten. Die zweite größere Zuwanderergruppe bildeten Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern in den Jahren 2015 und danach. Bei der Integration dieser Zuwanderer in den Arbeitsmarkt besteht eine Herausforderung darin, dass viele Flüchtlinge nur ein niedriges Qualifikationsniveau mitbringen. Auch wenn es häufig mehrere Jahre dauern kann, bis diese Gruppe zur Fachkräftesicherung stark beitragen kann, sind erste Erfolge bereits sichtbar. Die dritte Gruppe bilden qualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten. Vor allem die Zuwanderung aus Indien hat in den letzten Jahren stark zur Fachkräftesicherung in den Ingenieur- und Informatikberufen beitragen können – mit stark steigender Tendenz.
Da die Zahl wanderungsbereiter Personen aus der Europäischen Union künftig sinken dürfte, weil auch die Gesellschaften der anderen EU-Länder altern, sollte Deutschland die Fachkräftezuwanderung aus Nicht-EU-Ländern weiter erleichtern. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetzt bietet auch jenen Personen aus Drittstaaten den Zugang, die eine Stelle in einem Ausbildungsberuf haben oder mit ihren Qualifikationen gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben. Zudem sollten die Qualifikationen der Zuwanderer leichter anerkannt werden, damit ihre im Heimatland erworbenen Abschlüsse nicht entwertet werden.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
![„Jeder achte Erfindende heißt Abhijeet oder Mesut“ „Jeder achte Erfindende heißt Abhijeet oder Mesut“](/fileadmin/_processed_/d/8/csm_Koppel_Oliver_IW_5cfa86652d.jpg)
Migranten und Patente: „Jeder achte Erfindende heißt Abhijeet oder Mesut“
In vielen Betrieben spielen Menschen mit Migrationshintergrund eine immer größere Rolle. Warum ihr Beitrag zur Unternehmensleistung wächst und was das mit Patentanmeldungen zu tun hat, darüber spricht IW-Ökonom Oliver Koppel, Leiter der Patentdatenbank des IW, im Interview mit dem Tagesspiegel.
IW
Grenzen und Potenziale der Zuwanderung für die Fachkräftesicherung
Für die Fachkräftesicherung in akademischen MINT-Berufen und zur Sicherung der Innovationskraft der Gesellschaft gewinnt die Zuwanderung daher in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung.
IW
![Herausforderungen der Transformation meistern, MINT-Bildung stärken Herausforderungen der Transformation meistern, MINT-Bildung stärken](/fileadmin/_processed_/9/4/csm_iw-gutachten_e0b6b76122.png)
MINT-Frühjahrsreport 2024: Herausforderungen der Transformation meistern, MINT-Bildung stärken
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2023 um etwa 0,3 gesunken sein.
IW
![Fachkräftesicherung durch Zuwanderung an die Hochschulen Fachkräftesicherung durch Zuwanderung an die Hochschulen](/fileadmin/_processed_/0/4/csm_GettyImages-1002018094_Creative_Weiterbildung_Fachkr%C3%A4fte_de49200c0c.jpg)
Fachkräftesicherung durch Zuwanderung an die Hochschulen
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist Deutschland in zunehmendem Maß auf die Zuwanderung von Fachkräften angewiesen, um Wachstum und Wohlstand zu sichern.
IW