1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Entlastungen 2023: Wer wie viel bekommt
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: GettyImages)
Martin Beznoska / Tobias Hentze IW-Nachricht 30. Dezember 2022

Entlastungen 2023: Wer wie viel bekommt

Im kommenden Jahr werden die Bürger entlastet, unter anderem mit dem Ausgleich der kalten Progression, höherem Kindergeld und Preisbremsen bei Strom und Gas. Haushalte mit geringem Einkommen profitieren am stärksten, zeigen neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

In den vergangenen Jahren hat der Ausgleich der kalten Progression teilweise lediglich für eine Tasse Kaffee im Monat gereicht. Doch 2023 wird das anders: Die hohe Inflationsrate zwingt die Ampel zu einer spürbaren Anpassung des Grundfreibetrags und der Eckwerte des Einkommensteuertarifs. Neben mehr Kindergeld wird es eine Preisbremse bei Strom und Gas geben. Auch die Rentenbeiträge können künftig vollständig von der Steuer abgesetzt werden. Teurer wird es hingegen bei den Sozialversicherungsbeiträgen. Fasst man all diese Neuerungen zusammen, spart ein Single mit einem Jahresbrutto von 30.000 Euro im kommenden Jahr knapp 680 Euro, zeigen neue Berechnungen des IW. Wer 72.000 Euro verdient, spart rund 1.300 Euro. 

Geringe Einkommen profitieren am meisten

Haushalte mit hohem Einkommen profitieren in absoluten Werten stärker, weil sie mehr Steuern zahlen und mehr Energie verbrauchen. Relativ betrachtet profitieren aber Haushalte mit geringerem Einkommen am stärksten: Ein Single mit einem Jahresbrutto von 30.000 Euro etwa spart 2,3 Prozent, während ein Single mit 72.000 Euro lediglich um 1,8 Prozent entlastet wird. Am stärksten profitiert eine Familie mit einem Jahresbrutto von zusammengerechnet 60.000 Euro – ganze vier Prozent bzw. 2.400 Euro bleiben am Jahresende mehr übrig. Gerade das höhere Kindergeld sorgt für eine bemerkenswerte Entlastung. 

Entlastungen gleichen Preissteigerungen nur zum Teil aus

Insbesondere die hohen Energiepreise zehren in der Krise an den Einkommen. Zwar entlastet die Bundesregierung mit der Gas- und Strompreisbremse, ganz ausgleichen kann sie die Preissteigerungen jedoch nicht. „Wie viel Entlastung die Preisbremsen bringen werden, hängt vom Preis des jeweiligen Versorgers ab“, sagt IW-Steuerexperte Martin Beznoska. „Im Einzelfall können die Beträge stark variieren.“ Bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch auf Basis aktueller Preise würde eine Familie mit einem Jahresbrutto von 60.000 Euro rund 1.200 Euro an Energiekosten sparen. 

Inhaltselement mit der ID 11721

Mehr zum Thema

Artikel lesen
„Die Ampelregierung blendet völlig aus, dass wir 2045 klimaneutral werden wollen“
Michael Hüther im Handelsblatt-Podcast Audio 12. Juli 2024

Haushalt 2025: „Die Ampelregierung blendet völlig aus, dass wir 2045 klimaneutral werden wollen“

Ist der neue Haushalt der Bundesregierung zukunftsfähig? Im Handelsblatt-Podcast „Economic Challenges“ enthüllen IW-Direktor Michael Hüther und HRI-Präsident Bert Rürup, warum der Haushaltskompromiss der Ampelkoalition für 2025 zentrale Probleme wie ...

IW

Artikel lesen
Michael Hüther bei ZEIT online Gastbeitrag 5. Juli 2024

Haushaltseinigung: Kein Problem wirklich gelöst

Nach langem Streit hat die Bundesregierung sich heute auf einen Haushaltsrahmen für 2025 geeinigt – und vor lauter Streit die eigentlichen Herausforderungen übersehen, schreibt IW-Direktor Michael Hüther in einem Gastbeitrag für ZEIT online.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880