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Der Solarpark Boxberg versorgt sächsische Haushalte mit Strom und steht auf einer Fläche, die früher für den Bergbau genutzt wurde. (© Foto: Sean Gallup / GettyImages)
Matthias Diermeier / Manès Weisskircher Pressemitteilung 15. August 2024

Ostdeutschland: 51 Prozent der AfD-Anhänger im Osten sind gegen den Windkraftausbau

Die breite Mehrheit der Deutschen befürwortet den Ausbau der erneuerbaren Energien. Doch in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands herrscht große Skepsis, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe REXKLIMA (TU Dresden) zeigt.

Der Klimawandel ist menschengemacht und der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig für die Energiewende – darin ist sich die große Mehrheit der Deutschen einig. Doch das gilt nicht überall, wie eine neue Studie von IW und REXKLIMA zeigt. Während 69 Prozent der Westdeutschen mehr Windräder befürworten, sprechen sich lediglich 54 Prozent der Ostdeutschen für den Ausbau der Windkraft aus, jeder vierte ist dagegen. Solarenergie kommt dagegen besser an – sowohl im Osten als auch im Westen. Knapp 85 Prozent der Westdeutschen und 78 Prozent der Ostdeutschen sind für mehr Sonnenenergie. 

BSW-Anhänger positiver eingestellt als AfD-Anhänger

Vergleicht man die Zustimmung nach Parteianhängerschaft, finden sich große Unterschiede: Während 95 Prozent der ostdeutschen Grünen-Anhänger den Windkraftausbau befürworten, unterstützen lediglich 27 Prozent der AfD-Anhänger den Ausbau. Mit der Befragung wurde auch erstmals untersucht, wie die Anhänger der neuen BSW -Partei auf erneuerbare Energien blicken. 46 Prozent der ostdeutschen BSW-Anhänger befürworten den Ausbau von Windenergie, knapp 30 Prozent lehnen ihn ab. Die Anhängerschaft der Linken, von denen sich das BSW jüngst abgespaltet hat, steht der Windkraft mit knapp 84 Prozent deutlich positiver gegenüber . 

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Kritisch blicken auch die Menschen in ländlichen Regionen auf die erneuerbaren Energien. Im ländlichen Osten unterstützen nur rund 42 Prozent den stärkeren Windkraftausbau, im Westen sind es 64 Prozent . Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind im Osten ausgeprägter als im Westen. Das ist auch deshalb problematisch, weil schon heute mehr als jedes Dritte aller gesamtdeutschen Windräder im Osten Strom produziert. Auch die deutschlandweit größten Solarparks befinden sich in ländlichen Regionen Sachsens und Brandenburgs.  „Der Erfolg der Energiewende wird im Osten mitentschieden“, so Studienautor und Politökonom Matthias Diermeier. „Gerade hier haben sich aber empfindliche Widerstände entwickelt, die die AfD zunehmend politisch mobilisiert“.

Zur Methodik: Die Auswertungen basieren auf der IW-Personenbefragung aus dem Frühjahr 2024. Im Zeitraum vom 26. April 2024 bis zum 8. Mai 2024 wurden im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft über das Online-Access-Panel von respondi&Bilendi 5.350 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland im Rahmen einer Mehrthemen-Umfrage online befragt.

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Breite Zustimmung zum Ausbau der Erneuerbaren – Widerstände im ländlichen Ostdeutschland
Matthias Diermeier / Manès Weisskircher* IW-Kurzbericht Nr. 57 15. August 2024

Breite Zustimmung zum Ausbau der Erneuerbaren – Widerstände im ländlichen Ostdeutschland

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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