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Franziska Arndt / Gero Kunath / Dirk Werner Gutachten 18. Mai 2024 KOFA Kompakt 5/2024: Arbeitsmarkt geht ohne Schwung ins neue Jahr

Die schwache konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres schlägt sich auch im Arbeitsmarkt nieder. Während die Zahl an offenen Stellen im März 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist, hat sich die Zahl an Arbeitslosen erhöht. In der Folge ist auch die Fachkräftelücke zurückgegangen.

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Arbeitsmarkt geht ohne Schwung ins neue Jahr
Franziska Arndt / Gero Kunath / Dirk Werner Gutachten 18. Mai 2024

KOFA Kompakt 5/2024: Arbeitsmarkt geht ohne Schwung ins neue Jahr

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die schwache konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres schlägt sich auch im Arbeitsmarkt nieder. Während die Zahl an offenen Stellen im März 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist, hat sich die Zahl an Arbeitslosen erhöht. In der Folge ist auch die Fachkräftelücke zurückgegangen.

Schwacher Arbeitsmarkt im ersten Quartal 2024

Die Entwicklung im ersten Quartal dieses Jahres führt somit den rückläufigen Trend des Jahres 2023 fort. Dennoch liegt die Fachkräftelücke mit knapp 470.000 offenen Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Stellenbesetzung blieb ebenfalls angespannt: Rund vier von zehn offenen Stellen konnten im März 2024 rechnerisch nicht besetzt werden.

Gesamtwirtschaftliche Schwäche spiegelt sich in der Metall- und Elektroindustrie wider

In der Metall- und Elektroindustrie als Leitbranche der deutschen Wirtschaft zeigen sich exemplarisch die Herausforderungen vieler Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe. Hohe Energiekosten und Fachkräfteengpässe belasten die M+E-Industrie schwer. Das prägt auch den Arbeitsmarkt für M+E-Berufe. Die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen in M+E-Berufen stieg prozentual zwischen März 2023 und März 2024 in ähnlichem Maße wie über alle Berufe, während die Zahl an offenen Stellen ähnlich stark sank. Der Rückgang der Fachkräftelücke war in M+E-Berufen zwar schwächer ausgeprägt als über alle Berufe, dennoch stellen Fachkräfteengpässe die Metall- und Elektroindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. Mehr als 143.000 offene Stellen konnten im März 2024 rein rechnerisch nicht durch passend qualifizierte Arbeitslose besetzt werden – mehr als jede zweite offene Stelle.

In einigen Berufsgattungen in der M+E-Industrie stieg die Arbeitsnachfrage trotz der trüben wirtschaftlichen Lage jedoch deutlich an. Vor allem Fachkraftberufe waren weniger von Stellenrückgängen betroffen. Besonders Fachkräfte in der Automatisierungstechnik, in der Kraftfahrzeugtechnik und in der elektrischen Betriebstechnik wurden vermehrt gesucht. Für Expertinnen und Experten in M+E-Berufen sank die Nachfrage hingegen besonders deutlich. Vor allem Expertinnen und Experten in der Informatik, in der Elektrotechnik und in der Maschinenbau- und Betriebstechnik wurden deutlich weniger gesucht als noch im März des Vorjahres.

Starker Einbruch der Nachfrage in IT-Berufen

In IT-Berufen, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der M+E-Industrie spielen, veränderte sich die Arbeitsmarktsituation deutlich: Die Zahl offener Stellen sank zwischen März 2023 und März 2024 um knapp ein Fünftel, während die Zahl qualifizierter Arbeitsloser um mehr als ein Viertel stieg. In der Folge halbierte sich die Fachkräftelücke nahezu. Dennoch lag die Fachkräftelücke im März 2024 mit 19.372 offenen Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab, weiterhin auf einem hohen Niveau. Der deutliche Einbruch der Fachkräftelücke ist dabei das Ergebnis des gesamtwirtschaftlichen konjunkturellen Abschwungs, verbunden mit einem branchenspezifischen Strukturwandel. Vor allem in der Softwareentwicklung zeichnet sich seit mehreren Monaten eine Trendwende bei den offenen Stellen und der Fachkräftelücke auf allen Anforderungsniveaus ab. Mit Fortschreiten des digitalen Wandels und dem zunehmenden Einsatz von KI in Unternehmen verändert sich auch die Nachfrage nach Berufsprofilen. Berufe wie „Machine Learning Scientist“ oder „Data Platform Engineer“ gewinnen an Bedeutung

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