Mit einer Grundrente soll die Lebensleistung bedürftiger Ruheständler gewürdigt werden. Würde eine Rentenaufstockung ohne Bedürftigkeitsprüfung erfolgen, drohen die Hilfen in vier von fünf Fällen fehladressiert zu werden.
![Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit](/fileadmin/_processed_/8/9/csm_IW-Trends_2019-Grundsicherung-statt-Grundrente-Pimpertz-Stockhausen_79c01b763b.png)
Grundsicherung statt Grundrente: Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Mit einer Grundrente soll die Lebensleistung bedürftiger Ruheständler gewürdigt werden. Würde eine Rentenaufstockung ohne Bedürftigkeitsprüfung erfolgen, drohen die Hilfen in vier von fünf Fällen fehladressiert zu werden.
Denn selbst wenn der individuelle gesetzliche Rentenanspruch niedriger ausfällt als der Leistungsanspruch in der Grundsicherung, so gelingt doch in den meisten Fällen eine armutspräventive Alterssicherung im Haushaltskontext. Zielführender wäre deshalb ein Anrechnungsfreibetrag bei der Bedürftigkeitsprüfung, der unabhängig von der Einkommensart gewährt werden sollte. Bei einem Freibetrag von bis zu 200 Euro pro Monat profitieren nahezu alle ursprünglich als potenziell unterstützungsbedürftig identifizierten Personen, wenn sie gleichzeitig Grundsicherungsleistungen beanspruchen. Damit würden allerdings Ruheständler je nach individuellem Alterseinkommen bei Bedürftigkeit unterschiedlich behandelt. Um Ungleichbehandlungen zu vermeiden, können alternativ die Regelsätze der Grundsicherung im Alter für alle bedürftigen Ruheständler angehoben werden. Doch damit steigt die Anzahl der potenziellen Bezieher von Grundsicherungsleistungen. Dies ist aber weniger als Alarmsignal zu interpretieren, sondern vielmehr als Indiz wirksamer Alterssicherung. Um die Akzeptanz der Grundsicherung als Element der Sicherungsarchitektur zu stärken, sollte deshalb die Bedürftigkeitsprüfung so ausgestaltet werden, dass sie als weniger beschämend empfunden wird.
![](/fileadmin/_processed_/e/5/csm_Tabelle1-Trends-Pimpertz_40808a8738.jpg)
![Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit](/fileadmin/_processed_/8/9/csm_IW-Trends_2019-Grundsicherung-statt-Grundrente-Pimpertz-Stockhausen_79c01b763b.png)
Jochen Pimpertz / Maximilian Stockhausen: Grundsicherung statt Grundrente – Eine Frage der Reichweite und Treffsicherheit
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
![Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten? Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?](/fileadmin/_processed_/5/0/csm_Rentner-alvarez-iStock-641834356_297440db3e.gif)
Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?
Die Bevölkerung altert und die Versorgungsinteressen der betagten Bürger rücken damit zunehmend in den Mittelpunkt der Politik.
IW
Politische Ökonomie der Rentenreform
Die Alterung der deutschen Bevölkerung führt in der umlagefinanzierten Gesetzlichen Rentenversicherung zu höheren Beiträgen bei sinkendem Sicherungsniveau. Dies ließe sich bremsen, wenn mit steigender Regelaltersgrenze der Renteneintritt später erfolgte.
IW