Die Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung hätte zur Folge, dass in vier von fünf Fällen Rentner profitieren, die im Sinne der Grundsicherung gar keiner Unterstützung bedürfen.
Grundrente – ungelöste normative Widersprüche
Artikel in der Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Einführung einer Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung hätte zur Folge, dass in vier von fünf Fällen Rentner profitieren, die im Sinne der Grundsicherung gar keiner Unterstützung bedürfen.
Damit steuer- oder beitragsfinanzierte Hilfen nicht fehladdressiert werden, sollte deshalb eine Rentenaufstockung an eine Prüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse im Haushalt gekoppelt werden. Um auch bei Bedürftigkeit die Lebensleistung der Betroffenen zu berücksichtigen, könnte ein Anrechnungsfreibetrag bei der Prüfung eingeführt werden. Dies würde allerdings zu einer ungleichen materiellen Ausstattung vergleichbarer Bedarfe führen. Eine Verbesserung der Lebensverhältnisse aller bedürftigen Ruheständler gelänge dagegen mit einer universellen Anhebung der Regelsätze. Damit droht jedoch die Zahl der Anspruchsberechtigten in der Grundsicherung deutlich anzusteigen, verbunden mit erheblichen fiskalischen Zusatzlasten. Keine dieser Varianten vermag jedoch das Problem verschämter Altersarmut systematisch zu lösen. Dazu müsste die Prüfung so organisiert werden, dass sie als weniger beschämend empfunden wird.
Jochen Pimpertz / Maximilian Stockhausen: Grundrente – ungelöste normative Widersprüche
Artikel in der Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
![Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten? Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?](/fileadmin/_processed_/5/0/csm_Rentner-alvarez-iStock-641834356_297440db3e.gif)
Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?
Die Bevölkerung altert und die Versorgungsinteressen der betagten Bürger rücken damit zunehmend in den Mittelpunkt der Politik.
IW
Politische Ökonomie der Rentenreform
Die Alterung der deutschen Bevölkerung führt in der umlagefinanzierten Gesetzlichen Rentenversicherung zu höheren Beiträgen bei sinkendem Sicherungsniveau. Dies ließe sich bremsen, wenn mit steigender Regelaltersgrenze der Renteneintritt später erfolgte.
IW