Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland sichert als Teilleistungsversicherung nur einen Teil des Pflegekostenrisikos ab. Die verbleibenden Kosten müssen vom Pflegebedürftigen selbst finanziert werden. Abhängig vom Pflege-Arrangement und der Pflegedauer können dabei erhebliche Kosten für den Pflegebedürftigen entstehen.
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Private Vorsorge für die Pflege
Gutachten im Auftrag der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland sichert als Teilleistungsversicherung nur einen Teil des Pflegekostenrisikos ab. Die verbleibenden Kosten müssen vom Pflegebedürftigen selbst finanziert werden. Abhängig vom Pflege-Arrangement und der Pflegedauer können dabei erhebliche Kosten für den Pflegebedürftigen entstehen.
Wie gehen die Menschen in Deutschland mit dem im Einzelfall enormen Pflegekostenrisiko um? Diese Frage wurde in dieser Studie näher beleuchtet. Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild:
- Ein Teil der Bevölkerung scheint ihr Pflegekostenrisiko schlicht zu unterschätzen und geht dabei von deutlich zu geringen Pflegekosten aus, die aus privaten Mitteln aufzuwenden sind.
- Weniger als 5 Prozent der gesetzlich Pflegeversicherten waren im Jahr 2017 privat zusatz-versichert.
- Es scheint, dass eine Absicherung des Pflegekostenrisikos durch eine unspezifische Vorsorge, also anhand von Ersparnissen und Vermögenswerten wie einem Eigenheim, bevorzugt wird.
- Wird ausschließlich das Nettovermögen betrachtet, verfügten 45 Prozent aller Haushalte im Untersuchungsjahr nicht über die finanziellen Mittel, um die durchschnittlichen Kosten zu finanzieren, die für die stationäre Pflege aus eigenen Mitteln aufzubringen waren.
- Auch bei einer Betrachtung der Haushaltsnettoeinkommen zeigt sich, dass 50 Prozent der Haushalte nicht in der Lage gewesen wären, die stationären Pflegekosten daraus zu finanzieren.
- Eine kombinierte Analyse der Einkommens- und Vermögenssituation zeigt, dass rund 34 Prozent aller Haushalte zum Beobachtungszeitpunkt weder über die Nettovermögen noch über das entsprechende Nettoeinkommen verfügten, um die durchschnittlichen selbst zu tragenden Pflegeheimkosten zu finanzieren.
Bei allen Betrachtungen ist stets zu bedenken, dass es sich hier nur um eine grobe Einschätzung handeln kann. Denn beispielsweise sind eine der wichtigsten Vermögenswerte der Einkommensmitte und der Wohlhabenden selbstgenutzte Wohnimmobilien, die nicht ohne Weiteres liquidierbar sind und zur Finanzierung der potenziellen Pflegekosten verwendet werden können. Daher könnte auch ein weitaus größerer Teil der Haushalte Probleme bei der Finanzierung ihrer eigenen Pflege im Pflegeheim haben, als hier dargestellt werden konnte.
Feststellbar ist jedoch, dass die Pflegebedürftigkeit ein hohes finanzielles Risiko für den Einzelnen bergen kann.
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Susanna Kochskämper / Maximilian Stockhausen: Private Vorsorge für die Pflege – Untersuchung anhand der Daten des Sozio-ökonomischen Panels
Gutachten im Auftrag der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
![Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten? Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?](/fileadmin/_processed_/5/0/csm_Rentner-alvarez-iStock-641834356_297440db3e.gif)
Rentenpolitik für oder mit alternden Mehrheiten?
Die Bevölkerung altert und die Versorgungsinteressen der betagten Bürger rücken damit zunehmend in den Mittelpunkt der Politik.
IW
Politische Ökonomie der Rentenreform
Die Alterung der deutschen Bevölkerung führt in der umlagefinanzierten Gesetzlichen Rentenversicherung zu höheren Beiträgen bei sinkendem Sicherungsniveau. Dies ließe sich bremsen, wenn mit steigender Regelaltersgrenze der Renteneintritt später erfolgte.
IW