1. Home
  2. Studien
  3. Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt?: Nettozahler und Nettoempfänger in der EU
Berthold Busch / Björn Kauder / Samina Sultan IW-Report Nr. 48 28. September 2023 Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt?: Nettozahler und Nettoempfänger in der EU

Die deutsche Nettoposition ist im Jahr 2022 leicht gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, von 21,4 Milliarden Euro auf 19,7 Milliarden Euro. Sie liegt damit aber immer noch deutlich höher als in der Vor-Brexit-Zeit.

PDF herunterladen
Nettozahler und Nettoempfänger in der EU
Berthold Busch / Björn Kauder / Samina Sultan IW-Report Nr. 48 28. September 2023

Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt?: Nettozahler und Nettoempfänger in der EU

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die deutsche Nettoposition ist im Jahr 2022 leicht gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, von 21,4 Milliarden Euro auf 19,7 Milliarden Euro. Sie liegt damit aber immer noch deutlich höher als in der Vor-Brexit-Zeit.

Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2020, dem letzten Mehrjährigen Finanzrahmen, waren es 13,5 Milliarden Euro. Deutschland ist damit weiterhin der größte Nettozahler, vor Frankreich, das im vergangenen Jahr 10,0 Milliarden Euro mehr abführte als an Rückflüssen zu verzeichnen waren. Auf Platz drei reiht sich Italien mit einem Nettobeitrag von 3,9 Milliarden Euro ein. Größter Nettoempfänger ist, wie im Vorjahr, Polen mit 11,9 Milliarden Euro (2021: 12,9 Milliarden Euro). Weit dahinter liegen Rumänien und Ungarn mit 5,6 und 4,4 Milliarden Euro.

Je Einwohner gerechnet und in Relation zum Bruttonationaleinkommen (BNE) bleibt Deutschland größter Nettozahler. Deutliche Änderungen gibt es hingegen bei den Nettoempfängern. Je Einwohner und in Prozent zum BNE können unter anderem die baltischen Staaten von den Finanzbeziehungen zum EU-Haushalt profitieren.

Die Zerlegung der gesamten Nettoposition in Teilsalden zeigt, welche Mitgliedstaaten von der Agrar- und Kohäsionspolitik am stärksten finanziell profitieren. Der größte Nettoempfänger der Agrarpolitik ist nach dieser Berechnung Griechenland mit 1,07 Prozent des BNE. Weitere gewichtige Nettoempfänger des EU-Agrarhaushalts sind Bulgarien und Litauen. Lettland und Ungarn liegen auf dem vierten und fünften Platz der größten Nettoempfänger aus dem Agrarhaushalt.

Größter Nettoempfänger bei den Kohäsionsausgaben ist Ungarn mit 1,92 Prozent des BNE. An zweiter Stelle liegt die Slowakei mit 1,88 Prozent des BNE. Lettland liegt erneut unter den Top-5-Nettoempfängern, mit 1,69 Prozent des BNE, gefolgt von Estland (1,65 Prozent) und Litauen (1,53 Prozent). Es erscheint stimmig, dass von den Kohäsionsausgaben vor allem die neueren östlichen EU-Mitgliedstaaten profitieren, da die Kohäsionspolitik mithin zum Ziel hat, die stärker benachteiligten Regionen in der EU zu unterstützen.

Die Betrachtung wird um die Finanzströme im Rahmen von NextGeneration EU erweitert, weil es sich um einen bedeutsamen Nebenhaushalt handelt, der zudem über eine bisher beispiellose Dimension der Kreditaufnahme der Europäischen Union finanziert wird.

PDF herunterladen
Nettozahler und Nettoempfänger in der EU
Berthold Busch / Björn Kauder / Samina Sultan IW-Report Nr. 48 28. September 2023

Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt?: Nettozahler und Nettoempfänger in der EU

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Nachhaltigkeitsbericht: ja, aber wie?
Adriana Neligan / Thilo Schaefer / Edgar Schmitz IW-Kurzbericht Nr. 38 21. Juni 2024

Nachhaltigkeitsbericht: ja, aber wie?

Die Europäische Union verpflichtet mit verschiedenen neuen Vorschriften immer mehr Unternehmen dazu, ihre Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit offenzulegen. Manche Unternehmen erstellen auch bereits auf freiwilliger Basis Nachhaltigkeitsberichte.

IW

Artikel lesen
Michael Hüther im Handelsblatt-Podcast Audio 14. Juni 2024

„Europa bietet Chancen für mehr Wettbewerb und weniger Bürokratie. Das sollten wir nutzen“

Was bedeuten die Ergebnisse der Europawahl für die Wirtschaft? Im Handelsblatt-Podcast „Economic Challenges“ diskutieren IW-Direktor Michael Hüther und HRI-Präsident Bert Rürup die Folgen der Wahl und warum jetzt Wettbewerbsfähigkeit statt Green-Deal im Fokus ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880